Wohnkabinen für Wohnmobile

Die GFK Kabine

 

Verwindungssteife, selbsttragende Kabinen und Aufbauten werden idealerweise in GfK-Sandwichbauweise gefertigt und kommen ohne Verstärkungsgerippe bzw. Ständerbauwerk aus. Seit Jahren ist diese Konstruktion im Nutz- und Sonderfahrzeugbau bewährt. Sie garantiert Langlebigkeit und schützt zuverlässig vor Kälte und Hitze.

Seitenwände und Dächer werden nahtlos, das bedeutet in einem Stück, von Front bis Heck gefertigt. Die Wandstärke des verwendeten Materials liegt bei 45 bis 60 mm. Beidseitig sind die Platten serienmäßig mit einer äußeren und inneren Deckschicht aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GfK) in einer Stärke von zwei mm versehen, optional werden beispielsweise für Expeditions- und Fernreisemobile dickere Deckschichten mit verstärktem Gewebe eingesetzt. Alternativ zur GFK Deckschicht im Inneren kann man auch 4-6mm wasserfest verleimtes Sperrholz verwenden. Mehr hierzu lesen Sie unter Holz oder GFK im Inneren der Kabine weiter unten.

 

Verstärkungsgerippe oder Ständerbauweise werden oft bei Wohnmobilen der günstigeren Klasse verwendet. In diesem Fall wird keine vorab in einem Stück "gegossene" Kabine verwendet. Um die Kosten des Produktionsprozesses eines Wohnmobils "von der Stange" zu reduzieren wird das gesamte Mobil von innen nach aussen aufgebaut. Dadurch werden einzelne Kabinenwand Elemente erst nach Einbau der Möbel und der Technik zum Schluß von aussen aufgesetzt. Zur Stabilisation der meist dünnen (25-30mm) Wände wird das Ständerbauwerk benötigt. Diese Kabinen ist somit nicht selbsttragend und auch nicht so stabil. Die Streben des Ständerbauwerks erzeugen Kältebrücken. Entlang der Streben kann sich bei winterlichen Aussentemperaturen im Inneren der Wohnkabine Kondenswasser bzw. Feuchtigkeit niederschlagen.

 

Die Sandwichplatten aus geschlossenporigem Polyurethan-Hartschaum die durch ihr dichtes Material keine Feuchtigkeit aufnehmen schaffen eine ideale Isolierung gegen Kälte und Wärme, Winter- und Tropentauglichkeit ist damit garantiert. Die GfK-Kabinen sind unempfindlich gegen Hagel und extrem Schlagresistent. Unfallreparaturen und Instandsetzungen sind schnell und kostengünstig möglich.

 

An den Krafteinleitungspunkten im Bodenbereich sorgen Multiplexeinlagen für zusätzliche Stabilität. Überflüssige Kältebrücken werden vermieden. Mit der Sandwich-Bauweise lassen sich bei relativ geringem Gewicht Aufbauten mit sehr hoher Festigkeit realisieren. Die großflächige Verklebung aller Bauteile mit modernen Klebstoffen und die fachgerechte Verarbeitung zum Teil mit Vakuumpressen sorgen für enorme Stabilität. Eckverbindungen mit Rund- oder Winkelprofilen außen und Innen garantieren einen robusten, langlebigen und absolut dichten Aufbau. Die Verwendung von GfK schließt Korrosion am Aufbau völlig aus!

 

Wir haben unsere GFK Kabine von der Firma Der Fehntjer bauen lassen und sind mit dem Ergebnis dieses erfahrenen Herstellers sehr zufrieden. Der Geschäftsführer Heinrich Wallschlag hat jahrzehntelange Erfahrung im GFK Kabinenbau. Er verfügt über eine Vakuumpresse und kann somit die GFK Platten gemäß Kundenwunsch individuell herstellen. Unsere Kabine wurde gemäß unserer eigenen Konstruktionszeichnung gebaut. Auch der Zwischenrahmen sowie die komplette Montage auf das angelieferte Basisfahrzeug wurde von Der Fehntjer ausgeführt. 

GFK oder Holz im Innenraum der Wohnkabine

Die meisten Wohnkabinen für den Bau von Expeditionsmobilen sind im Inneneren mit einer GFK Deckschicht versehen. Wenn man nach einer Erklärung dafür sucht wird man kaum fündig. Nach diversen Recherchen und Gesprächen mit Kabinenbauern kann man den simplen Schluß zulassen das alle GFK verwenden weil es bei den Expeditionsmobilen immer so war oder weil es die meisten so handhaben. Der Vorteil einer Deckschicht aus GFK im Inneren ist die einfache Nassreinigungsmöglichkeit. Stellt sich die Frage ob man das braucht? Zuhause im Eigenheim sind die Wände normalerweise nicht abwaschbar. GFK im Inneren eines Ambulanzfahrzeug oder eines Lebensmittel- und Kühlfahrzeugs macht Sinn, aber für eine Wohnkabine die weder ausgewaschen noch mit dem Wasserschlauch ausgespritzt werden muß? Ausser der Möglichkeit zur Nassreinigung finden man keine weiteren Vorteile.

Das Naturmaterial Holz im Wohnbereich sorgt für ein unerreicht gutes Raumklima. Holz ist kein Kunsstoff. Holz strahlt Wärme aus. Holz ist angenehm. Holz reguliert die Luftfeuchtigkeit, kann Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Holz ist ein guter Schallisolator und sorgt auch durch seine gute Schallabsorbtionsfähigkeit für ein angenehmes Akustikklima. Die Befestigung der Möbel müssen wie auch bei einer GFK Version mittels Winkel verschraubt und verklebt werden um die stabilste Verankerung zu realisieren.

Wandgestaltung

Zuhause wird gemalert, geweißelt oder tapeziert. Für das Finish der Decke und Wände der Wohnkabine gibt es viele Möglichkeiten. Ein Anstrich, eine Textiltapete, eine Korkbeschichtung, eine Stoffbeschichtung Baumwolle oder Leinen......oder eine Wandverkleidung aus dem Boots- und Yachtbau. Ein Beispiel wären die Wandverkleidungen von Gisatex. Diese Wandverkleidungen beinhalten auch die Funktionen der Klima- und Feuchtigkeitsregulierung sowie der Schallisolierung. Neben Gisatex gibt es noch andere Hersteller für funktionale Wandverkleidungen. Man kann bei der finalen Wandgestaltung seiner Fanatasie freien Lauf lassen. Am Ende ist es die Qual der Wahl die entscheiden muß.

Beim Adventure Reisemobil wurde ein strapazierfähige Glasfasertapete verwendet die dann einen zweifachen Latexanstrich erhalten hat. Die Latexfarbe gibt es in jedem erdenklichen Farbton, sie diffusionsfähig und abwaschbar.

Die Aluminium Kabine

Die Hersteller von Wohnkabinen in Aluminiumausführung sagen das es die beste Kabine ist. Der Hauptvorteil liegt im geringeren Gewicht als die GFK Kabine was einen großen Vorteil bei der größeren Auswahl des Basisfahrzeuges mit sich führt. Durch das geringere Kabinengewicht kann das zulässiges Gesamtgewicht entweder gesenkt werden oder eine größere Wohnkabine verwendet werden. Natürlich sind die Zuladungsgrenzen so auch höher.

Ein weiterer Vorteil, so die Hersteller, ist die höhere Stabilität und Robustheit der Kabine. Die Aluminium Aussenhaut ist schlagresistenter gegen mechanische Einwirkungen. Auch bei heftigen Einschlägen wird lediglich das Aluminium eingedrückt und es bleibt eine Beule oder Deformierung. Dies ist aber schwierig und aufwendig zu reparieren. Meist bleibt die Beule. Problematischer kann es bei Kanten- oder Eckverbindungen werden. Hier bilden sich Risse und sind nur aufwendig zu reparieren. Die GFK Kabine kann jeder einfach leicht selbst reparieren und und hat das Reparaturkit mit Glasfaser und Harz immer dabei. Das Hagelschadenrisiko beim Alu Sandwich, Beulen und Dellen durch Hagelkörner ist größer. GFK dagegen ist stoßunempfindlich, große Versicherungsgesellschaften geben sogar Rabatte bzw. einen Nachlaß bei der Prämie. Alufraß gibt es bei GFK Sandwich nicht. Alufraß kann schon bei Verwendung von minderwertigen Schrauben bei z.B. der Montage einer Sat- Anlage entstehen, höherwertigeres und minderwertigeres Metall mag sich nicht und zersetzt sich, es entsteht ein Elektrolyt, das Alu blüht aus und oxydiert = Alufraß. Allerdings kann man das Problem leicht vermeiden wenn man das richtige Material verarbeitet.

Der bekannteste Hersteller von Aluminium Wohnkabinen für Expeditionsmobile ist die Firma Bimobil. Hier wird für die innere Deckschicht generell wasserfest verleimtes Sperrholz verwendet und dann mit einem Wandbelag versehen.

Die Kosten für eine Aluminium Kabine sind höher als bei einer GFK Kabine.

Bilder zum Kabinenbau