Expeditionsmobil Hilfsrahmen

Auch dieses Thema wird bestimmt von den Anforderungen, den Erwartungen an die Einsatzgebiete und die damit verbundene Flexibilität des Wohnmobils im Allterrain. In allen handelsüblichen standard Wohnmobilen egal ob Alkoven, Teilintegriert oder Vollintegriert wird die Wohnkabine fest und steif mit dem Basisfahrzeug verbunden. Hierdurch ermöglicht sich die Integration des Fahrerhauses in den Wohnbereich der Kabine. Eine große Öffnung zwischen Fahrerkabine und Wohnkabine ist möglich und bei den meisten Modellen werden Fahrer- und Beifahrersitz in den Wohnbereich integriert. Mit dieser Kabinenbefestigung ist man zu 99% auf geteerten Straßen unterwegs. Eine ebene Schotterpiste ist kein Problem jedoch werden Torsionskräft bei stärker unebenem Untergrung direkt auf die Kabine übertragen. Eine Verwindung des Fahrgestells wird nicht ermöglich und somit reduziert sich die Offroad Fähigkeit auf ein Minimum.

 

Für Wohnkabinen eines offroad fähigen Mobils verwendet man eine beweglich montierten Hilfsrahmen. Damit ist die Kabine nicht starr mit dem Fahrgestell verbunden sondern beweglich. Dies läßt eine axiale Verwindung des gesamten Mobils zu da die Wohnkabine vom Fahrerhaus und dem Fahrgestell mechanisch entkoppelt ist. Die Wohnkabine ist mit dem Fahrgestell über einen Hilfsrahmen gelagert verbunden. Hierdurch wird gewährleistet das die Verwindungskräfte des Fahrgestells nicht auf die Wohnkabine einwirken und zu Beschädigungen führen. Die verschiedenen Befestigungsvarianten, Dreipunkt, Federlagerung und die Vierpunkt / Rautenlagerung werden hier beschrieben.

Dreipunkt Lagerung

Die Drei-Punkt Lagerung ist für den harten Offroadeinsatz hervorragend geignet. Sie benötigt jedoch auch das passende Basisfahrzeug mit stark verwindbarem Fahrgestell / Chassis. Das beste Beispiel hierfür ist das Expeditionsmobil auf Basis des Mercedes Unimog. Die Dreipunktlagerung ist an insgesamt nur drei Punkten befestigt. Hinten zwei Lager in Querrichtung und vorne ein Lager in der Mitte. Der sehr kurze Radstand des Unimog ermöglichen nur kleine Wohnkabinen. Hier entscheidet ganz klar die Notwendig sich in extremen offroad Terrain zu bewegen. Die Wohnqualität steht bei dieser Art Fahrzeug etwas im Hintergrund und man liebt es abseits auf herausfordernden Abwegen unterwegs zu sein. Da wo alle Wege sonst aufhören geht es mit der Dreipunktlagerung  noch lange weiter.

Vierpunktlagerung - Rautenlagerung

Ist der Hilfsrahmen über eine Vierpunktlagerung, Rautenlagerung mit dem Fahrgestell verbunden erhält man eine sehr stabile Befestigung der Wohnkabine. Gleichzeitig ist die Kabine mechanisch vom Fahrgestell komplett entkoppelt und kompensiert eine sehr große Verschränkung bei Offroad Einsatz.  Beim Rautenlager werden keine Federn verwendet. Der Rahmen der Kabine ist über 4 Lager über einen Zusatzrahmen mit dem Fahrgestell verbunden. Das vordere und hintere Lager sind mittig und in Längsrichtung befestigt. In der mitte des Rahmen sind die in Querrichtung montierten Lager. Eine Beschränkung der Grenzen der Verwindung gibt es hier vom Hilfsrahmen nicht. Die Vierpunktlagerung wird bei größeren Wohnkabinen idealerweise verwendet. Die Vierpunktlagerung erfodert zwar einen zusätzlichen Befestigungsrahmen ist aber die stabilste und robusteste Lösung. Beim Adventure-Reisemobil kommt die Vierpunktlagerung zum Einsatz. Die Fotos verdeutlichen die Funktion.

 

Unser Vierpunktrahmen wurde von der Firma Der Fehntjer hergestellt und auf das Basisfahrzeug Fuso Canter montiert. Auch die GFK Wohnkabine wurde von Fehntjer gebaut.

Zwischenrahmen mit Kabinenhebemechanismus Fuso Canter Adventure Reisemobil

Weiterer Vierpunktrahmen

Federlagerung

Die federgelagerte Vierpunktbefestigung bietet gute Eigenschaften im Offroad Einsatz. Die Kabine ist auch hier mechanisch vom Fahrgestell entkoppelt und mit Federhalterungen ausgestattet die eine große Verschränkung kompensieren. Hier ist der Hilfsrahmen hinten fest mit dem Fahrgestell Rahmen verbunden und liegt vorne nur auf. Seitliche Führungen halten den Rahmen zentral. Die Federn lassen die Verwindung bis zum maximalen Federweg zu. Darüber hinaus werden die vollen Kräfte auf den Hilfsrahmen übertragen. Die Federlagerung wird meist bei mittelgroßen Expeditionsmobilen verwendet. Die Aufbauhöhe ist hier geringer als bei der Vierpunktlagerung.