Klima Isolation Wärme Kälte

Für eine Langzeitreise in unterschiedlichen Klimazonen sind Wohnmobile in der Kategorie Voll- oder Teilintegriert keine gute Lösung. Auch wenn es diese Versionen mit dem nötigen zulässigen Gesamtgewicht von 4t bis 5t zu finden gibt ist das Thema Isolierung die große Schwachstelle. Da das schlecht isolierte Fahrerhaus (Front-, Seitenscheiben, Blechdach) mit dem Wohnraum ohne Abtrennung verbunden ist ergibt sich hier eine sehr große Wärme- und Kältebrücke. Nicht zu vergessen das eine gute Isolation auch bei hohen Außentemperaturen gefragt ist und sich das Fahrzeug durch die nicht isolierte große Windschutzscheibe stark aufwärmt. Ebenfalls sind bei standard Wohnmobilen der Boden, das Dach und die Kabinenwände mit 30mm relativ dünn und haben somit keine gute Isolierung.

 

Die Hersteller von Wohnmobilen in der günstigen Preisklasse verarbeiten in den Kabinenwänden ein Ständerbauwerk mit Streben. An diesen Stellen befindet sich kein PU-Isolierschaum. Die Streben verursachen Kältebrücken. Mit 50mm oder mehr für die Wohnkabinenwände und in Sandwichbauweise wie sie bei allen Fernreisemobilen eingesetzt werden bewegt man sich in einem sicheren Bereich. Ein gut isoliertes Wohnmobil auf Basis einer GFK oder Aluminium Wohnkabine in Sandwichbauweise erhält man durch eine rechteckige Kabine oder einer Alkoven Kabine die weder teil- noch vollintegriert in das Fahrerhaus ist. In dem Fall gibt es nur einen Notdurchstieg von Wohnkabine zu Fahrerhaus der durch eine wärmeisolierende Tür führt.

 

Und zuletzt, jedoch sehr wichtig, die Wahl der Fenster. Hier ist es wie zuhause. Fenster mit schlechtem Isolationswert sind wie ein Kälteloch. Nun könnte man denken mit nur genügend Heizungsleistung kann man die Schwachstelle Fenster ausgleichen. Weit gefehlt denn ein angenehmes Wärmeklima kommt nicht nur durch die Umgebungsluft sondern auch durch Konvektionswärme bzw. Konvektionskälte. Trotz gut aufgeheizter Umgebungsluft strahlen schlecht isolierte Fenster bei niedrigen Außentemperaturen eine unangenehme Kälte in den Wohnraum. Ob man nun schläft oder abends gemütlich in der Sitzecke verweilt, man ist immer nah an den Fenstern dran und dieser Strahlungskälte ausgesetzt. Da die Wahl der richtigen Fenster sehr schwer ist habe ich hierzu ein separates Kapitel Fenster eingefügt. Bei niedrigen Aussentemperaturen sammelt sich schnell Kondenswasser von innen auf den Scheiben die dann ständig feucht sind. Entweder ist man ständig am trocken wischen oder man riskiert auf die Dauer Schimmel der ein guter Nährboden für Pilzbefall ist. Auch mittels Abdeckung der Scheiben im Fahrerhaus von innen und aussen reduziert sich die Kondenswasserbildung nicht. Wenn man generell kein Wintercamping macht und sich nur in gemäßigten Klimazonen aufhält ist die Isolierung der Fenster vernachlässigbar. In dem Fall spielt nur noch die Frage zur Enbruchsicherheit eine entscheidende Rolle bei der Fensterwahl. Eine gute Wärmeisolierung mit einem stark reduzierten Gas- oder Dieselverbrauch ist nur umsetzbar wenn die Wohnkabine zum Fahrerhaus geschlossen ist.